Gemeinsam wollen wir das erste solidarische Stadtteilgesundheitszentrum in Bonn aufbauen.
Unterstützt dafür gerne unsere Crowdfunding Kampagne!
In diesem Gesundheitszentrum sollen alle Menschen unabhängig vom Vermögen oder Aufenthaltstitel eine medizinische- und psychotherapeutische Behandlung sowie eine Sozialberatung erhalten können. Eine Gemeindepflegekraft (community health nurse) hilft z. B. den Überblick über die gesundheitlichen Angelegenheiten zu behalten und kommt gegebenenfalls auch mal nach Hause. So können multiprofessionelle, ganzheitliche und nachhaltige Behandlungspläne erstellt und in Fallkonferenzen besprochen werden.
Das Besondere an unserem Ansatz ist, dass wir die sozialen Faktoren von Gesundheit in der Versorgung mit einbeziehen. Die sogenannten sozialen Determinanten von Gesundheit umfassen beispielsweise beengte Wohnverhältnisse, Schimmel in der Wohnung, Schulden, einen drohenden Arbeitsplatzverlust oder Diskriminierung. In der gemeinsamen Arbeit mit den Menschen eines Stadtteils sollen diese Aspekte erkannt, Menschen vernetzt und strukturelle Veränderungen angestoßen werden (Verhältnisprävention).
Es geht also nicht nur darum kurativ zu versorgen, sondern präventiv die grundsätzliche Krankheitslast zu senken und somit nachhaltig mit Arbeitskraft, Kosten und Ressourcen umzugehen.
Verantwortungsvoll mit den Ressourcen des Planeten umzugehen und für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, geht unserer Meinung nach nur demokratisch. Daher gestalten wir eine partizipative, nicht kommerzielle und transparente Dachstruktur, als Trägerin für die solidarischen Stadtteilgesundheitszentren.
Um die Gesundheitsversorgung auch für Menschen ohne Papiere bzw. ohne oder nur eingeschränktem Krankenversicherungsschutz gewährleisten zu können, arbeiten wir mit den Vereinen Anonymer Krankenschein Bonn e.V. (www.aks-bonn.de) und MediNetzBonn e.V. (www.medinetzbonn.de) zusammen.
„Warum sollen wir Menschen behandeln, um sie dann in die Verhältnisse zurückzuschicken, die sie krank gemacht haben?“
(Michael Marmot 2015)
„Beginnt eine Pflanze zu welken, diagnostizieren wir sie nicht mit „welkende Pflanze Störung“, sondern wir ändern ihre Lebensvoraussetzungen (Wasser, Erde, Licht, etc.)“
(Unbekannt)
Wir verwenden den Begriff „Gesundheit“, um uns guter kollektiver Versorgung, Wohlbefinden und Zufriedenheit ganzheitlich zu nähern. Dennoch sei hier auf die wichtige kritische Auseinandersetzung mit mitunter destruktiv/ diskriminierend eingesetzten gesellschaftlichen Konstrukten wie „gesund“, „krank“, „normal“ etc. hingewiesen. Wir wollen uns hier kritisch hinterfragen und z. B. auf Stimmen wie die Disability und Mad Pride Bonn (www.disability-pride-bonn.de) verweisen.
